Arbeit, Spaß, Anschauung und Erfahrungsaustausch: Unser Zwei-Tages-Kurztrip nach Stuttgart

Am Freitag, den 31.01.2025, ging es schon frühmorgens los. Am Würzburger Hauptbahnhof trafen wir uns zu einem Kurzurlaub in Stuttgart. Unser Zeitplan ist voll: Planungsgespräch mit unserem Architekturbüro Architekturagentur, Besichtigung von drei Wohnprojekten, ein gemeinsames Abendessen, Besuch und Mittagessen mit unseren früheren Mitstreitern. Also los:
Am Stuttgarter Hauptbahnhof trafen wir weitere Mitglieder unserer Gruppe. Unsere Noch-Stuttgarterin Meli führte uns zielsicher erst für einen kleinen Snack in die Markthalle, dann weiter zum Büro der Architekturagentur. Dort empfingen uns Julia und Olli, unsere Architektin und unser Architekt gemeinsam mit Markus, unserem Projektsteuerer. Nachdem wir unser Gepäck im Büro verstaut hatten, ging es auch schon weiter: um die Ecke zum bekannten MAX8, dem Vorzeigeprojekt Stuttgarts in Sachen gemeinschaftlichen Wohnens und ökologischen Bauens. Ok – ganz so schnell ging es nicht. Denn auf dem Weg hielt uns ein abenteuerlicher Spielplatz auf, dem unsere Kinder nicht widerstehen konnten.
Im Gemeinschaftsraum des MAX8-Projekts begrüßten uns zwei Bewohnerinnen. Wir diskutierten die Vor- und Nachteile der Bauweise des Gebäudes und die Erfahrungen als jahrelange Gemeinschaftsprojekt. Anschließend führten uns unsere Gastgeber*innen durch ihr Gebäude und ihre Wohnungen. Den tollen Einblick und viele wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse nahmen wir gleich mit ins Nachbargebäude. In anderer Bauweise, mit anderen Schwerpunkten in Bezug auf die Gemeinschaftsräume stellt es eine interessante Alternative dar. Während unsere Kinder wieder den Spielplatz in Beschlag nahmen, durften wir auch hier einen tiefen Einblick nehmen in architektonische und gemeinschaftliche Erfahrungen.
Im Anschluss erläuterten uns Julia und Olli in ihrem Büro bei Brezeln und belegten Wecken ihre aktuellen Pläne. Wir diskutierten Details und bekamen eine lange Liste an Hausaufgaben für unsere Arbeit in den Arbeitsgruppen mit. Unsere Kinder interessierten sich vor allem für die Brezeln. Damit ausgestattet malten, bastelten und bauten sie im Hintergrund gemeinsam vor sich hin.
Aber dann hatten alle nochmal richtig Hunger. So machten wir uns auf ins „Wichtel“ zu „Wichtelkuchen“ (einer Art Pizza) und Pommes. Unserer Kinder verbündeten sich einmal mehr miteinander und verschwanden noch vor der Bestellung in die Spielecke des Restaurants. Am Tisch ließen sie sich nur kurz blicken, um ein paar Pommes zu inhalieren, dann waren sie schon wieder verschwunden. Danach ging es für uns ins Hotel, mit glücklichen, müden und schnell schlafenden Kindern. Und während die einen schliefen, nutzten die Älteren die Ruhe, um sich an der Hotelbar zu unterhalten.
Nach einem gemeinsamen Frühstück machten wir uns auch schon wieder auf den Weg zum nächsten Projekt: ZwoPlus ist gerade erst bezogen worden und das eigene Projekt unserer Architektin Julia. Während um uns herum noch fleißig Restarbeiten erledigt wurden, führten uns Julia und die Bewohner*innen durch ihre Gemächer. Unsere Kinder staunten nicht schlecht über den Ausblick von der Dachterrasse, verschwanden aber schnell wieder im Gemeinschaftsraum, wo sie die vorhandenen Spiele erkundeten und ein paar Pfannkuchen naschten.
Die Erwachsenen diskutierten derweil die Bauweise, eine gelungene Kombination aus Stahlbeton-, Trockenbau- und vielen Holzwänden. Viel zu spät machten wir uns auf den Weg zum Mittagessen. Das hatten Simon und Steffi schon vorbereitet. Die beiden hatten jahrelang mit uns geplant und unser Projekt gestaltet, bis es sie sich doch entschlossen, näher zu den eigenen Familien ziehen zu wollen. Das Wiedersehen war umso freudiger und wir genossen die veganen, vegetarischen und die Geflügelwürstchen mit Salaten und Wecken. Ein wenig Zeit zum Aufwärmen in Steffis und Simons Wohnung blieb uns noch, bevor wir zum Bahnhof eilen mussten.
Im Zug wurde uns dann einmal mehr bewusst, wofür wir uns die ganze Arbeit mit unserem Projekt machen: Unsere Kinder saßen kaum bei ihren Eltern, sondern bei anderen Gruppenmitgliedern. Alle Seiten schienen darüber sehr glücklich und die geplagten Eltern nutzten die Zeit für eine ungestörte Unterhaltung, während die anderen Gruppenmitglieder sich mit den Kleinen fachmännisch über Tunnel und Brücken unterhielten.
Zurück am Würzburger Bahnhof dann die Erkenntnis: Dass von hier an jeder in eine andere Richtung aufbrechen würde, fühlte sich für uns falsch an. Eigentlich wollten wir direkt in unser noch nicht erbautes gemeinsames Haus und den Abend im Gemeinschaftsraum ausklingen lassen. Das Wochenende hat uns gezeigt, dass dies eine Zukunft ist, für die sich die Arbeit lohnt.






